16. Patenschaftsbericht vom 01.12.2021

In den vergangenen Wochen und Monaten ist so viel in Bewegung gekommen. Denn in den vergangenen Wochen und Monaten hat sich sowohl politisch, wie auch beim Team Friedensarbeiter*in viel getan. Auf politischer Ebene stehen wir als Bewegung mit der „Ampel“ vor ganz neuen Herausforderungen. Das bereits veröffentlichte Koalitions-Papier zeigt, dass die Baustellen für die Friedensbewegung nicht weniger werden. Doch wir sind bereit, diese Herausforderungen anzugehen. Denn das Netzwerk Friedenskooperative ist Anfang November umgezogen. In unseren neuen Räumlichkeiten haben wir endlich Platz, um unsere Strukturen weiter auszubauen. Aber dies ist noch nicht die einzig tolle Nachricht. Philipp ist Vater geworden und wird Anfang nächstes Jahres auch für 3 Monaten in Elternzeit gehen. Im Rahmen seiner Elternzeitvertretung suchen wir daher auch aktuell eine neue Friedensarbeiter*in für 2022 und hoffen sehr, dass wir diese oder eine ähnliche Anstellung darüber hinaus erweitern können und in das Projekt Friedensarbeiter*in integrieren können.



Herzlichen Dank für deine Patenschaft, die erst unser Engagement in diesem Umfang möglich macht!



Angeregtes Lesen unseres 16. Patenschaftsberichts wünschen

Philipp Ingenleuf und Marvin Mendyka

vom Team Friedensarbeiter*in

 

+++ 16. Patenschaftsbericht +++



Das Netzwerk Friedenskooperative ist umgezogen!

Mehr als 30 Jahre hatte das Netzwerk Friedenskooperative seinen Sitz in sehr bescheidenen Räumlichkeiten in der Bonner Römerstraße. Die Zeit attestierte unserem alten Büro einmal "so viel Charme, Platz und Fenster [zu besitzen] wie ein Hühnerstall". Besonders in den vergangenen Jahren hat uns das bei unserer Arbeit enorm eingeschränkt. Denn durch immer mehr Projekte, der Vergrößerung unseres Teams durch Praktikant*innen und einen Ehrenamtler sowie viele neue Aktionsmaterialien platzte das alte Büro förmlich aus allen Nähten. Im Sommer konnten jedoch endlich Räume gefunden werden. Seit November 2021 sind wir nun in der Mackestr. 30 in der Bonner Nordstadt und freuen uns, hier einen neuen Sitz gefunden zu haben, in dem wir weiter wachsen können und die Herausforderungen der kommenden Jahre angehen können.





Protestaktionen gegen FCAS

Bis vor wenigen Monaten kannte es noch kaum jemand, dabei ist es derzeit eines der größten europäischen Rüstungsprojekte überhaupt: das Future Combat Air System (FCAS). Allein die Entwicklungskosten für dieses "next generation weapon system" werden wohl bei mindestens 100 Mrd. Euro liegen. Die Friedensarbeiter Philipp und Marvin waren in den vergangenen Monaten damit beschäftigt, erste Proteste gegen dieses Rüstungsprojekt zu initiieren. Dazu konnten zwei Aktionen über Lobbying4Peace gestartet werden. Darunter befand sich auch die Postkartenaktion „Mein Nein zu FCAS“, mit der innerhalb von zwei Wochen mehrere Tausend Postkarten an die Bundestagsabgeordneten gesendet werden konnten. Neu dabei war, dass die Postkarten über unsere Webseite ausgefüllt werden konnten. Abgeschickt wurden die Karten (rund 4.000 Stück!) von uns im Büro.



Auch wenn die Teilfinanzierung für FCAS, über die im Juni abgestimmt wurde, nicht gestoppt werden konnte, so waren die beiden Aktionen doch ein vielversprechender Auftakt für weitere Aktivitäten aus der Friedensbewegung. Außerdem wird gerade gemeinsam mit weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen an einer Kampagne gegen FCAS gearbeitet, welche voraussichtlich 2022 an den Start gehen wird.





Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt

Nachdem zu Beginn des Jahres der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV)  in Kraft getreten ist, gilt es jetzt, die Blockadehaltung der „Großen Koalition“ gegenüber diesem wegweisenden Vertrag endlich zu beenden. Ein erster Schritt ist uns im vergangenen halben Jahr gelungen, indem wir dafür sorgen konnten, dass Deutschland zumindest als Beobachter bei der ersten Mitgliedsstaatenkonferenz im kommenden Jahr mit von der Partie ist. Dazu hat Friedensarbeiter Marvin im Mai eine Mailaktion auf „Lobbying4Peace“ gestartet, mit der sich Aktive an Vertreter*innen der SPD wenden konnten und sie dazu auffordern konnten, dass Deutschland bei der Konferenz dabei sein soll. Damit erzielten wir einen Erfolg, denn diese Forderung wurde von der SPD aufgegriffen und famd auch bei den Koalitionsverhandlungen eine Mehrheit. Deutschland wird nun der zweite NATO-Staat sein, der sich an der Verhandlung beteiligt.



Das Ziel bleibt jedoch nach wie vor der Beitritt zum AVV und der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland. Dafür konnte Anfang September eine Menschenkette in Büchel organisiert werden zu der rund 800 Menschen kamen. Im Vorfeld der Bundestagswahl wurden von Friedensarbeiter Marvin außerdem atomwaffenfreie Wahlprüfsteine erarbeitet, die bei vielen Aktiven Anklang fanden und auch in den Publikationen anderer Friedensorganisationen übernommen wurden.



Außerdem konnte erstmalig in Nörvenich eine Aktion gegen die jährlich stattfindende Atomkriegsübung Steadfast Noon organisiert werden. Denn dort sind bis 2026 aufgrund von Bauarbeiten am Fliegerhorst Büchel die Flugzeuge stationiert, die für die nukleare Teilhabe zuständig sind.







Podcast LIFEHACK PEACE

Seit rund zwei Jahren gibt es mit unserem Podcast LIFEHACK PEACE ein Format für jüngere Menschen, die sich für die Themen der Friedensbewegung interessieren. Seitdem konnten inzwischen rund 20 Folgen produziert werden. Im letzten halben Jahr lag der Fokus besonders auf dem Wahlkampf und den Bundestagswahlen. Aber auch Aktionen der Friedensbewegung werden von Friedensarbeiter Marvin und unseren Praktikant*innen mit dem Podcast begleitet, um so zusätzliches Hintergrundmaterial und Einordnungen für Aktive zu bieten. Kennst du LIFEHACK PEACE schon? In der aktuellen Ausgabe wird es um das Rüstungsexportkontrollgesetz gehen, das durch den Druck aus der Friedensbewegung in den Koalitionsvertrag gekommen ist. Reinhören kannst du bspw. auf Spotify oder Soundcloud.





Kunstpreis #ArtMakesPart

Erstmalig hat das Netzwerk Friedenskooperative in diesem Jahr einen Kunstpreis ausgelobt. Denn wie oft ist zu hören, dass Friedensorganisationen meist doch nur die Leute erreicht, die ohnehin schon überzeugt sind. Mit dem Kunstpreis konnten wir das ändern. Denn knapp tausend Menschen beteiligten sich an der Endabstimmung und kürten so die Künstlerin ANNAMALT mit ihrem Werk "AGONIE - Schiffbruch der Menschlichkeit" zur Siegerin von #ArtMakesPart 2021 und sind so auf die Arbeit des Netzwerk Friedenskooperative aufmerksam geworden.





Ostermarsch 2021

In den meisten Städten fand der Ostermarsch in diesem Jahr wieder auf der Straße statt. Mit unserer Zeitungsanzeige in der „taz“ und „Neues Deutschland“ vom 27. März, die in diesem Jahr von 623 Einzelpersonen sowie 63 Organisationen unterzeichnet wurde, konnten wir viele Menschen erreichen, für die Ostermärsche mobilisieren und die Kernforderungen der Friedensbewegung im Wahljahr in die Öffentlichkeit tragen. Auch unsere Foto-Aktionswebseite www.ostermarsch.de haben wir dieses Jahr wieder aktiviert, nachdem es im vergangenen Jahr so viel positive Resonanz für die Aktionswebsite gab.



Hunderte von Fotos wurden auf der Webseite zum Ostermarsch hochgeladen, die wir für eine Plakataktion zu den Bundestagswahlen nutzen konnten. Außerdem organisierte Friedensarbeiter Marvin, aufgrund der Verunsicherung durch Corona in vielen Städten, zusätzlich neue Online-Formate, z.B. in Form von Facebook-Livestreams für Aktive in den Städten.







Natürlich gab es noch viele weitere Aktivitäten über die wir gar nicht alle berichten können an dieser Stelle. Daher haben wir auch dieses Jahr wieder einen umfassenden Jahresbericht veröffentlicht. Diesen findest du auf unserer Webseite unter: www.friedenskooperative.de/2021.







+++ Spendenaufruf zum Jahresende +++



Vielleicht ist es dir ja möglich, uns dieses Jahr mit einer Extraspende zu Jahresende zu beglücken. Durch unseren Umzug hat der Verein rund 10.000 Euro an Sonderausgaben. Wir würden uns über deine zusätzliche Unterstützung sehr freuen!

 

[Link: https://www.friedenskooperative.de/spende-umzug]



Danke für deine Unterstützung!